Was fordert der ZDB vor dem Hintergrund der durch den Ukrainekrieg veranlassten Sanktionen gegen Russland und ihre Auswirkungen auf die Baubranche? Zudem gibt es hier alle Infos zu Veranstaltungen im April.
Die Baupreise verzeichnen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes einen Anstieg von 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Dies ist der stärkste Anstieg seit August 1970. Gründe für die extreme Preissteigerung liegen vor allem an erhöhten Materialpreisen und Transportkosten.
Materialknappheit und die dadurch resultierend steigenden Baumaterialpreise, wie z.B. Holz, Stahl und Dämmstoffe, beschäftigt die Baubranche schon seit längerem. Die aktuellen Entwicklungen durch den russischen Angriff auf die Ukraine und die europäischen Sanktionen, die von der Baubranche unterstützt werden, können zu weiteren Engpässen führen.
Das betrifft vor allem Bitumen, was besonders für den Straßenbau genutzt wird, sowie Baustahl, welcher laut der Wirtschaftsvereinigung Stahl zu 30 Prozent aus Russland, der Ukraine und Belarus stammt. Auch die Entwicklung der steigenden Erdöl- und Erdgaspreise, die aktuell circa 50 Prozent höher als im Vorjahr sind, führt zu Besorgnis und resultiert in stark erhöhten Transportkosten. Zusätzlich erschweren die Ungewissheiten und unkalkulierbaren Preissteigerungen und Materialbestände es den Bau- und Gewerken verbindliche Angebote an die Kunden abzugeben.
Deshalb betont der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) die Wichtigkeit von unbürokratischen Maßnahmen sowie die rapide Einführung von einer an die Entwicklungen angepasste Gleitglausel, auch für laufende Verträge. „Notwendig ist eine Klausel, die die starken Preisschwankungen sowie Lieferengpässe abbildet und auffängt. Diese Klausel muss auch auf laufende Verträge angewandt werden, da durch die massiven Preissteigerungen viele Verträge nicht mehr darstellbar sind. Denn grundsätzlich trägt zwar das beauftragte Unternehmen das Risiko steigender Preise; aber in der jetzigen Extremsituation handelt es sich um eine Art von „Wegfall der Geschäftsgrundlage“, da diese Preissteigerungen nicht absehbar waren“,so Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB’s.
Trotz der Belastungen erwartet der ZDB weiterhin positive Geschäfte und eine Steigerung der nominalen Umsatzleistung von etwa 5,5 Prozent im Bauhauptgewerbe in 2022. Berücksichtigt man die erwartende Preissteigerung bleibt somit ein realer Umsatzzuwachs von 1,5 Prozent.
Am 25. April fand unser Webinar passend zum Thema Materialengpässe statt.
Zudem sind wir im April dieses Jahres noch bei folgenden Messen vertreten. Treffen Sie uns hier:
Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!